Als harter Punkwaverocker beginnt “Next To You” mit einem Herrn Sting am Mikrofon, der hier ja fast zum Death-Peppel-Sänger wird. Heavy-Gitarren Rhythmus Solo von Andy Summers. Die Band klingt urwüxig und rockig wie selten danach. Es war 1978 und die Sex Pistols und die ganze New Wave-Chosse triefte aus allen Ecken und Löchern.
“So Lonely” ist noch heute einer meiner Lieblingssongs der drei Polizisten. Schöner verhaltener Reggae-Rhythmus, der dann nach 2 Minuten so richtig wavig rockig abgeht. Andy Summers auch hier mit einem sehr schönen melodiösen Solo. Sting kommt am Ende des Songs mit einer der besten Vocal-Performances, die er je von sich gegeben hat.
Es folgt “Roxanne”, das zwar nicht schlecht ist, aber vollgespickt ist mit Timing Fehlern, dass ich manchmal wundere, dass der Song so erfolgreich geworden ist. Aber egal, er kam damals zur rechten Zeit und Sting verwandelt einen “normalen” Song durch seine aussergewöhnliche Interpretation in einen Guten.
“Hole In My Life” ist ein saugeiles Stück, das aber seltsamer Weise selten Airplay bekommt oder in irgendwelchen Rezensionen erwähnt ist. Starker Wave Rocker mit leichten Jazz-Akkorden, deren Anfang mich an Golden Earring’s “Switch” von 1974 erinnert. Total abgefahren auch die “Peanuts” - hier werfen Police nur so um sich mit free-rockigen und - jazzigen Elementen. Interessiert hätte mich vor allem, wer das freakige Saxophone gespielt hat, auf dem LP-Cover gibt es leider keine Angaben.
“Can’t Stand Losing You” war wohl - bevor der Ausdruck von findigen Journalisten in die Welt gesetzt worden ist, einer der ersten Crossover-Tracks der Welt. Ska, Punk, Reggae, Rock - die vier Elemente, die die Musik der drei Polizisten während der Gründerjahre prägten. Nur dass der Song auf idiotische Weise ausgeblendet wird, kann ich auch heute nach 30 Jahren nicht nach vollziehen.
“Truth Hits Everybody” ist punkig und es war auch die Platte, auf der Sting noch richtig brüllen konnte/wollte/durfte wie in “Born In the 50’s” - “We Lost Our Faith And Grace In The TV” schreit er - dafür hat er es der Mattscheibe dann Jahre später gemeinsam mit Mark Knopfler (“I Want My MTV”) heimgezahlt. Schöner lauter Garagenpunk. Nach dem abgefahrenen theatralisch-musical-ischen “Be My Girl” gibt es den tollen fast ambienten Reggae-Rock-Space-Trip “Masoko Tanga”, der damals schon zeigte, dass in The Police wesentlich mehr Musikalität steckte als in zahlreichen anderen angesagten “New Wave”-Acts.
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